New York . Nützlich oder zu gefährlich? Der neue EU-Klimakommissar glaubt nicht an das Erreichen von Klimaneutralität ohne Atomenergie. Mitgliedstaaten ringen immer wieder um die zukünftige Rolle der Technologie.
Der neue EU-Klimakommissar Maros Sefcovic hält Atomkraft für sehr wichtig im Kampf gegen den Klimawandel. „Wenn man sich zahlreiche Projektionen für 2050 und die Zeit danach anschaut, habe ich ehrlich gesagt noch keine Prognose gesehen, laut der Klimaneutralität ohne Atomenergie zu erreichen wäre“, sagte er laut der Zeitung „Welt“ am Rande der UN-Generalversammlung in New York.
Der 57-Jährige hatte den Posten als Klimakommissar im August vom Niederländer Frans Timmermans übernommen. Dieser hatte die EU-Kommission verlassen, um als Spitzenkandidat des rot-grünen Wahlbündnisses für die Parlamentswahl in seiner Heimat anzutreten.
Sefcovic betonte, welche Energiequellen ein EU-Land nutze, sei eine souveräne Entscheidung der jeweiligen Regierungen. „Wir sehen einige Mitgliedsländer, die in jüngster Zeit in den Bau neuer Atomkraftwerke investieren“, so der Slowake. Es gebe großes wirtschaftliches Interesse an der Entwicklung kleiner Reaktoren, die seiner Meinung nach eine Option für die Zukunft seien.
Um die zukünftige Rolle der Atomkraft wird auf EU-Ebene immer wieder gerungen. Staaten wie Frankreich sehen darin eine nützliche Technologie, um die Energieproduktion klimafreundlich zu gestalten. Deutschland und Österreich stehen in der EU der Atomkraft hingegen kritisch gegenüber.