Kabul. Massenhafte Abschiebungen: Laut Taliban-Vertretern hat der Iran innerhalb eines Monats mehr als 43.000 geflüchtete Afghanen aus dem Land verwiesen.
Der Iran hat nach Aussagen von Taliban-Vertretern innerhalb von einem Monat Zehntausende Afghanen ins Nachbarland abgeschoben.
Mehr als 43.000 Menschen seien in dem Zeitraum aus der Islamischen Republik nach Afghanistan abgeschoben worden, sagte der Vizeminister des Taliban-Ministeriums für Geflüchtete, Abdul Rahman Raschid, laut dem Sender Tolonews.
Im Iran leben nach Schätzungen der UN mindestens 3,5 Millionen Afghanen, ein Großteil davon hat keine Papiere. Insbesondere nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan kamen zahlreiche Geflüchtete ins Nachbarland. Ein Großteil der afghanischen Migranten arbeitet im Niedriglohnsektor der Metropolen, etwa auf Baustellen. Immer wieder gibt es Berichte über Diskriminierung von Afghanen.
Die militant-islamistischen Taliban hatten im August 2021 in Afghanistan nach rund zwei Jahrzehnten wieder die Macht an sich gerissen. Trotz der Ankündigung moderater zu regieren, wurde die Taliban-Herrschaft zuletzt autoritärer und dogmatischer. Frauen und Mädchen sind vom öffentlichen Leben weitgehend ausgegrenzt.