New York. Rund 25 Prozent der Menschen glauben, dass es gerechtfertigt sei, wenn Männer Frauen schlagen. Die Daten seien „ernüchternd“, heißt es von seiten UN-Entwicklungsagentur UNDP.
Vorurteile gegen Frauen sind einem neuen UN-Bericht zufolge weltweit unverändert weit verbreitet - in Deutschland aber hat sich die Situation verbessert. Fast neun von zehn Männern und Frauen weltweit hätten nach wie vor Vorurteile gegen Frauen, hieß es in dem am Montag in New York veröffentlichten Bericht der UN-Entwicklungsagentur UNDP.
So sei beispielsweise die Hälfte der Menschen weltweit der Überzeugung, dass Männer bessere Politiker seien als Frauen und mehr als 40 Prozent seien der Meinung, dass Männer besser in Chefpositionen in der Wirtschaft seien. Rund 25 Prozent der Menschen glaubten, dass es gerechtfertigt sei, wenn Männer Frauen schlagen.
Die Daten seien „ernüchternd“, hieß es von UNDP. „Soziale Normen, die die Rechte von Frauen einschränken, wirken sich auch negativ auf die Gesellschaft im ganzen aus und hindern die Erweiterung der menschlichen Entwicklung“, sagte der bei UNDP für den Report zuständige Pedro Conceição. Der Bericht ruft Regierungen weltweit dazu auf, ihre „entscheidende Rolle“ bei den sich verändernden Geschlechterrollen wahrzunehmen - unter anderem mit der Unterstützung von Elternzeit.
In einigen Ländern der Welt habe sich die Situation aber verbessert, heißt es in dem Bericht - darunter Deutschland. Der Teil der Bevölkerung, der überhaupt keine Geschlechter-Vorurteile habe, sei von durchschnittlich 42 Prozent 2017 auf 63 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen.
Die Daten erhob UNDP auf Basis von Umfragen aus den Jahren 2017 bis 2022 mit Antworten aus 80 Ländern und Territorien, die zusammen rund 85 Prozent der Weltbevölkerung beheimaten.