Protestierende warfen Steine und Flaschen, blockierten Straßen und zündeten Doppeldeckerbus an. Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer ein.
Belfast. In der nordirischen Hauptstadt Belfast ist es am Freitagabend erneut zu Straßenschlachten zwischen der Polizei und Hunderten pro-britischen Demonstranten gekommen. Die Protestierenden warfen Steine und Flaschen, blockierten Straßen und zündeten einen Doppeldeckerbus an. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer ein. In einem Fall sei auch ein Gummigeschoss abgefeuert worden, teilte die Polizei mit.
Auslöser der seit Wochen anhaltenden Proteste war Anfang Dezember die Entscheidung des Stadtrats, die seit einem Jahrhundert über dem Rathaus wehende britische Flagge nur noch zu bestimmten Anlässen zu hissen. Pro-britische Loyalisten sehen in dem Beschluss des von pro-irischen Politikern dominierten Rats den Weg bereitet für eine weitere Loslösung der Provinz von London.
Bereits in den vorangegangenen Nächten war es zu Ausschreitungen gekommen, die die langanhaltendsten seit dem Karfreitags-Friedensabkommen von 1998 sind. Damals war der 30 Jahre andauernde Konflikt zwischen pro-britischen Protestanten und pro-irischen Katholiken beigelegt worden.