Washington. Im Finale des Präsidentschaftswahlkampfes konzentrieren sich die Teams von Barack Obama und Mitt Romney auf eine sehr überschaubare Zahl von Wählern. Nach Berechnungen der Politologin Lynn Vavreck von der Universität von Kalifornien in Los Angeles dürften es landesweit letztlich nur 900 000 unentschiedene Wahlberechtigte in verschiedenen Staaten sein, deren Votum für die landesweite Entscheidung von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Denn im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sind sogenannte Swing States wie Ohio, Florida und Colorado. Hier wechselt die Mehrheit oft. Und wer einen Staat gewinnt, erhält alle Wahlmännerstimmen. So kann eine Situation wie zuletzt 2004 entstehen, in der der Wahlsieger nicht die meisten Stimmen hat. Bei der Wahl 2008 gab es landesweit insgesamt etwa 230 Millionen wahlberechtigte US-Bürger. Bei 61,7 Prozent lag die Wahlbeteiligung.
Unter den Swing States kommt Ohio eine herausgehobene Bedeutung zu. Der letzte Präsident, dem es gelang, ohne einen Sieg in Ohio ins Weiße Haus einzuziehen, war John F. Kennedy im Jahr 1960. Im aktuellen Wahlkampf hat der Amtsinhaber Barack Obama seit Jahresbeginn mehr als ein Dutzend Mal Ohio besucht. Herausforderer Mitt Romney verbrachte im Oktober eine ganze Woche dort. Mit 11,5 Millionen Einwohnern und einer Mischung aus städtischen und ländlichen Gebieten ist der Staat im Mittleren Westen ein Mikrokosmos der USA.