Trotz Buchung hat die Fluggesellschaft Air Berlin sechs russische Rollstuhlfahrer nicht mitreisen lassen. Moskau fordert Erklärung.
Ein Streit um sechs russische Rollstuhlfahrer, die mit einer deutschen Fluglinie nach Düsseldorf reisen wollten, beschäftigt die Behörden in Moskau und Berlin. Das Außenministerium in Moskau warf Deutschland am Mittwoch „grobe Verletzung“ von Menschenrechten vor, weil die Passagiere trotz einer Buchung nicht in der Maschine der Gesellschaft Air Berlin mitgenommen worden seien. Russland fordert von der Bundesregierung eine Aufklärung des Vorfalls vom Montag, wie die Agentur Interfax meldete.
Eine Air-Berlin-Sprecherin sagte, erst kurz vor dem Abflug habe sich gezeigt, dass die Gruppe nicht richtig für den Rollstuhlservice angemeldet worden sei. Der Kapitän habe interne Sicherheitsbestimmungen einhalten müssen, nach denen auf diesem Flug nur zwei „immobile Gäste“ transportiert werden durften - „am Gate stellte sich jedoch heraus, dass alle sechs Rollstuhlfahrer komplett immobil waren“. In der Anmeldung seien noch „vier für den Rollstuhlservice bis zur Rampe/Treppe“ gemeldet gewesen.
Air Berlin habe für alle sechs Passagiere bei der russischen Gesellschaft Aeroflot ohne weitere Kosten Ersatzplätze gebucht. Aeroflot bestätigte, die Rollstuhlfahrer nach Düsseldorf geflogen zu haben.