Präsident schwört seine Anhänger auf einen langen Kampf ein
Damaskus. Syriens Präsident Baschar al-Assad hat seine Unterstützer mit Durchhalteparolen auf einen langen Kampf eingeschworen. "Wer ein echter Nationalist ist, der läuft jetzt nicht weg", sagte er gestern in einem Interview des regimetreuen TV-Senders al-Dunja. Der Kampf gegen die "Terroristen" werde noch eine Weile andauern. "Wir kommen aber voran." Assad, der während der Aufzeichnung scherzte und lachte, sprach von einer "Säuberung des Staates". Die Einrichtung von Schutzzonen für Flüchtlinge lehnte er ab. "Ein Gespräch über Pufferzonen steht erstens nicht zur Debatte und ist zweitens eine unrealistische Idee feindlicher Länder und der Feinde Syriens", sagte Assad.
Angesichts der syrischen Flüchtlingsströme in Nachbarländer bekräftigte die Türkei ihre Forderung, dass Flüchtlinge auf syrischem Boden in grenznahen Schutzzonen versorgt werden. Vor einer Syrien-Sondersitzung des Uno-Sicherheitsrats in New York sagte Außenminister Ahmet Davutoglu: "Wir erwarten von den Vereinten Nationen, dass sie sich mit der Frage des Schutzes von Flüchtlingen in Syrien und einer möglichen Versorgung in Lagern dort befassen."
Die Einrichtung einer Schutzzone sei "sehr kompliziert", sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius im Radiosender France Inter. Dazu bedürfe es einer Flugverbotszone, was ohne den Einsatz militärischer Mittel nicht möglich sei. Frankreich hat derzeit den Vorsitz im Sicherheitsrat.
Die große Mehrheit der Deutschen sieht eine Militärintervention in Syrien skeptisch. Fast zwei Drittel (64 Prozent) wollen nach einer Umfrage für das Magazin "Stern" nicht, dass der Westen notfalls mit militärischen Mitteln in den Bürgerkrieg eingreift. Nur 30 Prozent halten einen derartigen Einsatz für sinnvoll.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte die syrische Opposition zur Bündelung ihrer Kräfte auf. Es sei "wünschenswert, dass die syrische Opposition sich vorbereitet auf eine Übernahme von Verantwortung und dabei möglichst viel Gemeinsamkeit entwickelt", sagte sie. Am Dienstag hatten syrische Oppositionelle in Berlin einen ersten Plan für die Zeit nach einem Sturz Assads vorgelegt.