Berlin. Vor seinem morgigen Besuch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der griechische Ministerpräsident mehr Zeit bei der Erfüllung der versprochenen Reformvorhaben erbeten. Alles, was sein Land wolle, sei ein wenig Luft zum Atmen, sagte Samaras der "Bild"-Zeitung.
Die Grünen zeigten sich kompromissbereit. Deren europapolitischer Sprecher im Bundestag, der Harburger Abgeordnete Manuel Sarrazin, forderte im Hamburger Abendblatt ein drittes Hilfsprogramm für Griechenland. Er begründete seine Forderung damit, dass sich das Land bis zum Jahr 2014 nicht wieder selbstständig finanzieren könne. Dieser Zeitrahmen ist jedoch die Vorgabe des 130 Milliarden Euro schweren zweiten Griechenland-Pakets, das der Bundestag Ende Februar verabschiedet hatte. Sarrazin schlug vor, Griechenland bis 2016 mit Finanzhilfen auszustatten.
Kanzlerin Merkel sagte vor der morgigen Begegnung mit Samaras und dem heutigen Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten François Hollande, sie gehe mit dem Bewusstsein in die Gespräche hinein, "dass wir es schaffen müssen, dass jeder Partner seine Verpflichtungen einhält". Die Fraktionsspitzen von Union und FDP haben bereits Änderungen am Zeitplan der von Griechenland mit der EU vereinbarten Reformen kategorisch ausgeschlossen. Auch die Linkspartei warnte vor neuen "Geldspritzen".