Aus Verärgerung über Silvio Berlusconi schwänzte Frankreichs First Lady den Besuch beim Heiligen Vater. Das zumindest berichtet der “Figaro“. Kein Kommentar, hieß es dazu aus dem französischen Präsidentenpalast.
Rom/L'Aquila. Nach Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hat nun auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy ein Damen-Problem. Seine Carla schmollte. Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy – bekannt als Model, Sängerin und Gelegenheits-Gefährtin großer Musiker, Künstler und Politiker – hat Papst Benedikt XVI. einen Korb gegeben.
Frau Bruni-Sarkozy schwänzte in ihrer Heimat Italien den ersten Teil des Damen-Gipfels und damit den Besuch beim Heiligen Vater. Zwar kennt sie ihn, weil sie bereits mit ihrem Mann eine Audienz hatte. Aber, so berichtete die Zeitung „Le Figaro“, diesmal wollte sie auf ungewöhnliche Art gegen den römischen Potentaten Silvio Berlusconi protestieren.
Im Unterschied zu den übrigen Ehefrauen der Mächtigen steigt sie nicht in einem der römischen Luxushotels ab, sondern in der Polizeikaserne bei L’Aquila, wo ihr Mann und die übrigen Staats- und Regierungschefs nächtigen. Sie lässt sich nicht vereinnahmen vom Trubel des Gipfels und von einem B-Programm, das sie nicht mitbestimmen kann.
Da scheint sie im Mann der deutschen Bundeskanzlerin einen Seelenverwandten zu haben. Joachim Sauer ward in Italien zuletzt beim Urlaub gesehen. Der Kanzler-Gatte muss schließlich Geld verdienen und geht auch während des Gipfels in L’Aquila seinem Beruf als ordentlicher deutscher Professor nach.