US-Präsident Barack Obama wird während seines Kurzaufenthalts in Deutschland die Dresdner Frauenkirche und das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald besichtigen.
Hamburg. US-Präsident Barack Obama wird sich etwa 20 Stunden in Deutschland aufhalten. In dieser kurzen Zeit macht er an drei Orten Station: Dresden, Buchenwald und Landstuhl. Hier sein Reiseplan:
DRESDEN: Die sächsische Hauptstadt ist Obamas erste Station. Als Quartier für die Nacht von Donnerstag auf Freitag hat er sich das Kempinski Hotel Taschenbergpalais in unmittelbarer Nähe des Residenzschlosses und des Zwingers ausgesucht. Am Freitagmorgen wird Bundeskanzlerin Angela Merkel den Präsidenten vor dem Grünen Gewölbe begrüßen. In der legendären Schatzkammer im Residenzschloss der sächsischen Kurfürsten sind etwa 3.000 Kostbarkeiten ausgestellt. Nach 60- bis 90-minütigen Gesprächen werden Merkel und Obama auf einer Pressekonferenz im überdachten Schlosshof über die Ergebnisse berichten.
Für die anschließende Besichtigung der Frauenkirche ist etwa eine halbe Stunde vorgesehen. Möglicherweise wird es in der Umgebung des symbolträchtigen Gebäudes auch zu Kontakten mit der Dresdner Bevölkerung kommen. Der Besuch der Frauenkirche war zwischenzeitlich aus dem Programm gestrichen, am Mittwochabend aber dann doch wieder aufgenommen worden. Die deutschen Gastgeber hatten großen Wert auf diesen Programmpunkt gelegt. Die Frauenkirche war bei den Bombenangriffen auf Dresden 1945 fast vollständig zerstört und zwischen 1994 und 2005 auch mit US-Spendengeldern wieder aufgebaut worden. Sie gehört zu den weltweit wichtigsten Monumente für die Versöhnung der ehemaligen Kriegsgegner.
Mit dem Zwinger wird Obama noch eine weitere Touristenattraktion sehen. Im Innenhof des prachtvollen Barockbaus, der heute die Gemäldegalerie Alte Meister beherbergt, steht er den US-Medien für Interviews zur Verfügung.
BUCHENWALD: Zusammen mit Merkel sowie dem 80-jährigen Holocaust-Überlebenden und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel wird Obama am Freitagnachmittag das ehemalige Konzentrationslager in der Nähe von Weimar besuchen. Wiesel wurde im Januar 1945 mit seinem Vater von Auschwitz nach Buchenwald verlegt. Während sein Vater die KZ-Haft nicht überlebte, wurde er selbst am 11. April 1945 von US-Truppen befreit. Obama hat auch einen persönlichen familiären Bezug zu Buchenwald. Sein Großonkel Charles Payne war 1945 als Obergefreiter der US-Armee an der Befreiung des Nebenlagers Ohrdruf beteiligt.
Im Konzentrationslager Buchenwald sind zwischen 1937 und 1945 schätzungsweise mehr als 50.000 Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt eine Viertelmillion Männer und Frauen aus allen europäischen Ländern waren hier in dieser Zeit inhaftiert. 1958 wurde auf dem ehemaligen Lagergelände eine Gedenkstätte eingerichtet.
LANDSTUHL: Zum Abschluss seines Deutschlandbesuchs macht Obama einen Abstecher zum US-Militärhospital Landstuhl, wo vor allem schwerverletzte US-Soldaten aus dem Irak und Afghanistan behandelt werden. Seit Jahrzehnten ist Landstuhl das wichtigste Krankenhaus der US-Army für Europa und den Nahen Osten. Von dort aus reist Obama nach Frankreich weiter. Nach einem Zischenstopp in Paris nimmt er am Samstag an den Feierlichkeiten zum 65. Jahrestag der Invasion der Westalliierten in der Normandie teil.