Nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens wurden bei Anschlägen auf Sicherheitskräfte und Geheimdienst in Damaskus 40 Menschen getötet.

Damaskus/Beirut. Zwei Selbstmordanschläge haben am Freitag die syrische Hauptstadt Damaskus erschüttert. Nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders Dunia TV kamen dabei mindestens 40 Menschen ums Leben, mindestens 50 weitere wurden verletzt. Bei den Opfern handele es sich zumeist um Zivilisten, hieß es. Die Anschläge richteten sich gegen Gebäude der Sicherheitskräfte und des Geheimdienstes. Nach ersten Ermittlungen der syrischen Behörden ist die Terrorgruppe Al-Qaida für die Angriffe verantwortlich. Es waren die ersten Bombenanschläge in Damaskus seit Beginn des Aufstands gegen die Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad in Syrien im März.

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Ein Zeuge sagte, in Damaskus seien zwei laute Explosionen zu hören gewesen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP berichtete, die Sprengsätze seien innerhalb einer Minute im Stadtbezirk Kfar Sousa explodiert. Danach sei dichter Rauch aufgestiegen. „Die Explosionen haben das Haus erschüttert, es war schrecklich“, sagte Nidal Hamidi, der in Kfar Sousa wohnt. Im Umkreis von 200 Metern seien die Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Unmittelbar nach der Detonation habe er Schüsse gehört, berichtete Hamidi.

Der staatliche Fernsehsender zeigte Bilder vom Anschlagsort mit verstümmelten Leichen auf dem mit Trümmern übersäten Boden. Helfer trugen Verletzte in Krankenwagen. Eine syrische Menschenrechtsgruppe berichtete unter Berufung auf weitere Zeugen von schwerem Maschinengewehrfeuer nach den Explosionen. Sicherheitskräfte hätten alle Zufahrtsstraßen zu dem Stadtgebiet abgeriegelt. Aufnahmen, die von der Nachrichtenagentur Sana verbreitet wurden, zeigen ausgebrannte Fahrzeuge sowie beschädigte Gebäude. Mehrere Personen seien festgenommen worden. Syrische Oppositionelle bezeichnen die Angriffe offenbar als Werk der Regierung, um das Beobachterteam der Arabischen Liga zu beeinflussen. Das berichtet die "BBC".

Die Arabische Liga will bei der Beilegung des Konflikts helfen. Eine Gruppe von Beobachtern traf am Donnerstag in Syrien ein. Die Regierung hatte immer wieder erklärt, dass der Aufstand das Werk von Terroristen und bewaffneter Banden sei. Nach Uno-Schätzungen sind seit März mehr als 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Die syrische Regierung erklärte am Donnerstag in einem Brief an den Uno-Sicherheitsrat, dass rund 2.000 Angehörige von Sicherheitskräften getötet wurden.

Auch außerhalb der Hauptstadt Damaskus ging die Gewalt am Freitag weiter. Nach Angaben von Menschenrechtsbeobachtern wurden bei neuen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Deserteuren mindestens sechs Menschen getötet. Beide Seiten hätten sich unter anderem heftige Gefechte in der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei geliefert.

Mit Material von dpa/dapd/rtr

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