Damaskus/Kairo. Ein Reisezug mit fast 500 Menschen an Bord ist in der Nähe der syrischen Stadt Homs wegen eins Sabotageakts entgleist. Dabei gab es einen Toten: Der Lokomotivführer verbrannte bei dem Unglück in der Nacht zum Samstag im Führerhaus, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete. Unbekannte beschossen außerdem am frühen Morgen die Militärakademie in Homs mit Panzerfäusten. Niemand wurde verletzt, meldete die Webseite Syria News unter Berufung auf Militärkreise.
Der zum Entgleisen gebrachte Schnellzug war auf der Fahrt von Aleppo in die Hauptstadt Damaskus. Die Täter, die in der Sana-Meldung lediglich als „Gruppe von Saboteuren“ bezeichnet wurden, hatten Schienenstücke aus dem Gleiskörper entfernt. Auch zu den Panzerfaust-Angreifern lagen keine näheren Einzelheiten vor. Die Granaten trafen die Außenmauer des Komplexes.
Homs gilt als eine der Hochburgen der größtenteils friedlichen Proteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad. In den letzten sieben Tagen hatten dort die Sicherheitskräfte bei Razzien und Angriffen auf Wohnviertel rund 50 Menschen getötet, berichteten Menschenrechtsaktivisten. Am Freitag hatten in ganz Syrien Hunderttausende ihre Solidarität mit den Bürgern von Homs demonstriert. Nach Angaben von Aktivisten töteten die Sicherheitskräfte erneut insgesamt neun Zivilisten.