Nach der UN-Resolution gegen Libyen wollen einige Staaten schnell handeln. Gaddafis Sohn sagte unterdessen, die Familie habe keine Angst.
Paris/Tripolis. Luftangriffe gegen Libyen können bereits in wenigen Stunden beginnen. „Die Franzosen haben diesen Eingriff gefordert, also werden sie sich selbstverständlich auch daran beteiligen“, sagte Regierungssprecher François Baroin. „Es handelt sich nicht um eine Besetzung libyschen Gebiets, sondern um einen Militäreinsatz, um das libysche Volk zu schützen und ihm zu ermöglichen, in seinem Streben nach Freiheit bis zum Ende zu gehen, also bis zum Sturz des libyschen Machthabers Muammar) Gaddafi“, fügte er hinzu.
Ein Sohn Gaddafis sagte unterdessen, seiner Familie machten die angekündigten Luftangriffe „keine Angst“. Die Bombardierung Libyens, die Tötung von Libyern helfe den Menschen nicht, sagte Seif el Islam Gaddafi der Sendung ABC News Nightline aus der libyschen Hauptstadt Tripolis.
Die UN-Resolution, die in der Nacht zu Freitag den Weg dafür frei gemacht habe, sei ein wichtiger Schritt. „Man muss dabei auch die wichtige Rolle anerkennen die (der französische Präsident) Nicolas Sarkozy und Frankreich gespielt haben“, sagte Baroin. Deutschland hatte sich bei der Abstimmung enthalten. Die regierungsnahe Zeitung „Le Figaro“ vermutet, dass Frankreich Militärflugzeuge von der Mittelmeerinsel Korsika aus einsetzen könnte.
China bekundete unterdessen „ernsthafte Vorbehalte“ gegenüber der Libyen-Resolution, bei deren Verabschiedung sich die Volksrepublik der Stimme enthalten hatte. Außenamtssprecherin Jiang Yu sagte: „Wir lehnen die Anwendung militärischer Gewalt in internationalen Beziehungen ab.“ Einigen Aspekten der Resolution stehe China äußerst skeptisch gegenüber.
Die Resolution des UN-Sicherheitsrats erlaubt die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen und deren Durchsetzung „mit allen erforderlichen Mitteln“. Zehn der 15 Mitgliedstaaten im Sicherheitsrat stimmten der Resolution zu. Deutschland, Indien, Brasilien sowie die Vetomächte Russland und China enthielten sich. (dpa/afp)