Gaddafi hat dem westlichen Waffenarsenal nur wenig Modernes entgegenzusetzen
London. Bei der Militäraktion gegen den libyschen Diktator profitiert die westliche Koalition von ihrer modernen Luftwaffe. Während Frankreich unter anderem seine erst seit rund zehn Jahren fliegenden Rafale-Jäger über Libyen einsetzt, schickt Großbritannien Tornadokampfbomber und Jäger vom Typ Eurofighter. Letztere wurden erst vor acht Jahren in verschiedenen europäischen Luftstreitkräften eingeführt. Die USA setzen bei ihren Operationen auf moderne F-18-Kampfflugzeuge und B-2-Tarnkappenbomber. Dazu kommen Kampfjets aus Kanada, Italien, Belgien, Spanien, Dänemark und Norwegen. Die zahlreichen Kriegsschiffe vor der libyschen Küste können mit ihren Marschflugkörpern Ziele weit im Feindesland treffen.
Dem steht eine zahlenmäßig unterlegene libysche Luftwaffe gegenüber, die sich laut dem Internationalen Institut für Strategische Studien in London aus sechs Geschwadern mit bis zu 40 einsatzfähigen, wenn auch veralteten Jets zusammensetzt, darunter vier bis sechs französische Mirage F1, vier bis sechs russische Su-24-Jagdbomber, acht bis zwölf Su-22-Jagdbomber und acht bis zwölf MiG-23-Kampfjets.
Wie viele Soldaten für die libyschen Streitkräfte kämpfen und wie viele Gegner von Gaddafi dem gegenüberstehen, sei derzeit nicht seriös zu beziffern, heißt es. Schätzungen gehen davon aus, dass allein das libysche Heer aus rund 5000 bis 8000 Soldaten besteht. Hinzu kommen Tausende Stammeskämpfer und Mitglieder der Revolutionsgarde. Laut IISS befinden sich im Waffenarsenal auch russische Kampfhubschrauber und mehr als 160 schwere Kampfpanzer der Marke T-72 und T-55, dazu mehr als 160 leichte Schützenpanzer.