Auch Entsendung von Bodentruppen wird nicht mehr ausgeschlossen

Hamburg. Während sich die Kämpfe in Libyen immer mehr zu einem Bürgerkrieg auszuweiten drohen, bereitet das amerikanische Militär einen Einsatz in dem nordafrikanischen Land vor. Nach einem Bericht der "New York Times" wird derzeit eine Operation vorbereitet, bei der US-Maschinen aus dem internationalen Luftraum heraus die Funkkommunikation in Libyen stören könnten. Es wäre der erste Schritt zur Einrichtung einer Flugverbotszone, mit der die Luftwaffe des Gaddafi-Regimes daran gehindert werden könnte, weiter auf Aufständische und Unbeteiligte zu feuern.

Zudem liegen die amerikanischen Landungsschiffe "USS Kearsage" und "USS Ponce" vor der Küste bereit, um notfalls auch mit Marineinfanterie eingreifen zu können. Eine Entsendung von Bodentruppen stehe aber nicht ganz oben auf der Liste möglicher Maßnahmen, erklärte das Weiße Haus. Eine andere Option wäre die Bewaffnung der Aufständischen.

Großbritannien bemüht sich nach den Worten von Außenminister William Hague zusammen mit anderen Staaten um ein Uno-Mandat für eine Flugverbotszone in Libyen. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärte, die Organisation bereite sich auf alle Eventualitäten vor. Sie werde aber nur eingreifen, wenn es ein Uno-Mandat gebe. Russland hat aber bereits signalisiert, dass es gegen eine Militärintervention ist. Auch eine Zustimmung Chinas gilt als unwahrscheinlich. Ungeachtet aller weltweiten Proteste setzte Machthaber Muammar al-Gaddafi seine Gegenoffensive fort. Die Aufständischen leisteten erbitterten Widerstand.