Kampfflugzeuge beschießen Städte der Aufständischen. Westen streitet um Eingreifen
Tripolis. Noch ist der Alleinherrscher nicht besiegt. Truppen des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi haben gestern versucht, im Osten des Landes verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Sie lieferten sich mit Aufständischen heftige Kämpfe um die Öl-Stadt Brega. Für einige Stunden konnten die Soldaten offenbar Ölraffinerien besetzen, wurden dann aber angeblich wieder vertrieben. Am Nachmittag feuerte ein Kampfflugzeug zwei Raketen auf einen Platz in Brega. In der nahe gelegenen Stadt Adschdabija flog das Gaddafi-treue Militär einen groß angelegten Luftangriff. Der Beschuss galt wahrscheinlich einem Munitionsdepot am Rande der ebenfalls von Regierungsgegnern kontrollierten Stadt.
Gaddafi selbst sagte in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede: "Wir werden bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau kämpfen." Sollten westliche Truppen in Libyen einrücken, "müssen sie wissen, dass sie sich in eine Hölle stürzen und in ein noch schlimmeres Blutbad, als es im Irak oder in Afghanistan gegeben hat".
Unterdessen streitet der Westen über die Einrichtung einer Flugverbotszone. Während die britische Regierung dafür bereits Vorkehrungen trifft, warnte US-Verteidigungsminister Robert Gates: "Dies kommt einem Angriff auf Libyen gleich."