Hamburg. Unter dem Druck der Massenproteste ist der bahrainische König Hamad bin Issa al-Chalifa auf die Opposition zugegangen. Der Monarch hat sein Versprechen wahr gemacht und die ersten 25 politischen Gefangenen entlassen. Er erfüllte damit eine zentrale Forderung der Opposition, die seit Tagen gegen das Königshaus demonstriert und Reformen fordert. Die Proteste werden vor allem von unzufriedenen Schiiten getragen. 70 Prozent der Bevölkerung sind Schiiten; doch die Kontrolle über das Land hat die sunnitische Oberschicht unter Führung des Herrscherhauses.

Das Regime ist sich aber der Gefahr durch die Unruhen bewusst. Kronprinz Salman bin Hamad al-Chalifa äußerte im Fernsehen Bedauern, dass vier Demonstranten getötet worden seien. Auch die Erklärung des Königshauses, dass jede Familie 2000 Euro für den Lebensunterhalt bekommt, belegt den Versuch, die Opposition zu beschwichtigen. Dennoch forderten gestern in der Hauptstadt Manama wieder Zehntausende Demonstranten den Rücktritt des Königs. Die Sicherheitskräfte hielten sich im Hintergrund.