In der Hauptstadt Manama geht die Polizei mit aller Härte gegen die Demonstranten vor. Es gab weitere Tote im Golfstaat Bahrain.
Manama. Die Unruhen in Bahrain haben weitere Todesopfer gefordert. Bei einem Polizeieinsatz gegen Demonstranten im Golfstaat sind am frühen Donnerstagmorgen mindestens zwei Menschen getötet worden. Das teilte die größte Oppositionsgruppe des Landes mit. Damit gab es bei den seit Montag anhaltenden Protesten bislang mindestens vier Tote. Das gewaltsame Vorgehen der Regierung in Bahrain gegen die Demonstranten wurde im Westen, vor allem auch in den USA, scharf kritisiert.
Die Polizisten gingen am Donnerstagmorgen mit Gummigeschossen, Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor, die den zentralen Platz in der Hauptstadt Manama seit zwei Tagen besetzt gehalten hatten. Das provisorische Lager auf dem Platz wurde zerstört. Anschließend verfolgten die Polizisten die Demonstranten durch die Straßen. Der Platz wurde mit Stacheldraht abgeriegelt.
Stunden später waren an allen großen Straßen Kontrollposten der Polizei zu sehen. Patrouillen fuhren durch die Stadt, offenbar um größere Menschenansammlungen zu verhindern. Auch Schützenpanzer und Panzer waren zu sehen. Offizielle Angaben zu Opfern gab es nicht, aber Krankenhäuser berichteten über Dutzende Verletzte, viele von ihnen hatten wegen des Tränengaseinsatzes Atemwegsprobleme.
Zehntausende vor allem schiitische Demonstranten hatten zuvor am Mittwoch in dem Golfstaat den dritten Tag in Folge gegen ihre Regierung protestiert. Während in den ersten Tagen der Proteste lediglich eine demokratische Öffnung des politischen Systems gefordert wurde, wurden am Mittwoch auch Rufe nach einem Rücktritt des sunnitischen Regimes von Ministerpräsident Scheich Chalifa bin Salman Al Chalifa laut. Bahrain liegt zwar zwischen den ölreichen Staaten Saudi-Arabien und Katar, hat aber selbst kaum Öl. Es ist vor allem ein regionales Finanzzentrum und Freizeitoase für reiche Saudiaraber, die in Bahrain westliche Bars, Hotels und die Strände genießen. (dapd)