Experten der Atomenergiebehörde sollen in den Iran reisen
Brüssel/Budapest. Die EU will die vom Iran angebotene Inspektion von Atomanlagen den Experten von der internationalen Atomenergiebehörde IAEA überlassen. Es sei Sache der IAEA, die iranischen Einrichtungen zu kontrollieren, sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton in Brüssel. Ein solcher Prozess sei schon im Gange.
Der ungarische Außenminister Janos Martonyi, dessen Land seit Jahresbeginn die EU-Ratspräsidentschaft innehat, erklärte, die EU-Staaten bereiteten mit Ashton eine gemeinsame Antwort vor. Teheran hatte der EU-Ratspräsidentschaft sowie den Botschaftern Chinas und Russlands angeboten, kerntechnische Einrichtungen zu inspizieren. Damit wollte sich der Iran vor den für Ende Januar geplanten erneuten Gesprächen über das umstrittene Atomprogramm offen geben.
Doch von den Mitgliedern der Sechsergruppe, die den Iran über Verhandlungen zu einer Abkehr von seinem Atomprogramm bringen will, wurden die USA nicht eingeladen. Experten bewerteten die Offerte als reine PR-Aktion, da Botschafter anders als ausgebildete Inspektoren nicht beurteilen könnten, ob die Anlagen zur Produktion waffenfähigen Atommaterials genutzt werden. Die USA und Großbritannien haben den iranischen Vorstoß daher abgelehnt. Die Vereinten Nationen (Uno), die USA und die EU haben wegen der Atompolitik Sanktionen gegen den Iran verhängt. Die Weltgemeinschaft verdächtigt die Islamische Republik, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung nach Atomwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran bestreitet das.