Peking. Es mag für Karl-Theodor zu Guttenberg ein erhellendes Erlebnis gewesen sein, als er am Flughafen von Peking von chinesischen Militärs um Autogramme gebeten wurde: Es sind doch nicht nur die Deutschen "deppert", wenn sie einen Personenkult um den 38-Jährigen veranstalten. Wenn selbst Chinesen in dem deutschen Verteidigungsminister einen Star erkennen, muss doch etwas dran sein an der immer grenzenloseren Guttenberg-Mania.
Für die nötige Erdung hatte vorher aber der Generalstabschef der chinesischen Volksbefreiungsarmee, Chen Bingde, gesorgt. Beim Treffen mit dem CSU-Politiker hatte sich der Generalstabschef in Rage gegen den Westen geredet: "Wenn ein Mann gegen die US-Regierung ist, dann wird er als Terrorist definiert. Wenn jemand gegen die chinesische Regierung ist, dann ist er ein Preisträger", sagte Chen. Zum Abschluss seiner China-Reise traf Guttenberg später mit Vizepräsident Xi Jinping zusammen. Der 57-Jährige gilt als voraussichtlicher Nachfolger von Staatschef Hu Jintao. Danach flog Guttenberg zu einem Kurzbesuch in die Mongolei. In Ulan Bator wurde er von Staatspräsident Tsakhiagiin Elbegdorj empfangen. Mit seinem Besuch wollte sich Guttenberg für die Zusammenarbeit in Afghanistan bedanken.