Die russische Führung soll sich auf ein schnelles Absetzen des in Ungnade gefallenden Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow geeinigt haben.

Moskau. Moskaus in Ungnade gefallender Bürgermeister Juri Luschkow (74) wird einem Zeitungsbericht zufolge in Kürze von seinem Amt abgesetzt. Dies soll die russische Führung beschlossen haben. Nach einem tagelangen Machtkampf haben sich die Regierung und die Präsidialverwaltung auf ein Ende der fast 20-jährigen Ära Luschkow geeinigt, zitierte die Zeitung „Wedomosti“ einen Kremlbeamten.

Währenddessen feiert Luschkow im österreichischen Kitzbühel seinen Geburtstag. Er habe lediglich noch Zeit, sich einen neuen Job auszusuchen. Zuletzt hat Bürgermeister Luschkow, der als einer der mächtigsten Männer Russlands gilt, seinen Rücktritt wiederholt abgelehnt.

Mögliche Kandidaten die als Nachfolger für Luschkow folgen könnten, haben die russischen Medien aber bereits genannt. Der Name des Katastrophenschutzministers Sergej Schoigu fiel dabei immer wieder. Laut Umfragen soll Schoigu in der Bevölkerung vergleichsweise große Zustimmung haben. Offiziell wird ein neuer Bürgermeister von Kremlchef Dmitri Medwedew bestimmt. Die Führung der Machtzentrale Moskau gilt neben den Ämtern des Präsidenten und Regierungschefs als einer der wichtigsten Posten in der russischen Politik. Staatsmedien hatten Luschkow zuletzt unter anderem Korruption und Vetternwirtschaft vorgeworfen.