Washington. Der afghanische Präsident Hamid Karsai will die Namen von bis zu 50 Taliban von einer schwarzen Liste der Vereinten Nationen streichen lassen. Damit wolle der Staatschef die Versöhnungsgespräche mit den Rebellen vorantreiben, sagte ein hoher afghanischer Regierungsvertreter der "Washington Post". Karsais Regierung dringe darauf, den seit fast neun Jahren währenden Konflikt zwischen seiner Regierung und den Islamisten beizulegen. Bei den 30 bis 50 Aufständischen handele es sich um solche, die weder zur al-Qaida gehörten noch Terroristen seien, die gegen die internationalen Truppen und die afghanische Armee kämpfen. Als offizielle Vorbedingungen sollen die Aufständischen der Gewalt abschwören, die afghanische Verfassung anerkennen und ihre Kontakte zu internationalen Terrororganisationen abbrechen.
Die USA unterstützen Hamid Karsai bei diesen Bemühungen. Der US-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Richard Holbrooke, habe bereits mit Vertretern der Uno über eine Bereinigung der insgesamt 137 Namen umfassenden Liste beraten. Die Vereinten Nationen fordern dem Zeitungsbericht zufolge allerdings mehr Beweise, dass die Betroffenen der Gewalt tatsächlich abgeschworen haben. Dennoch dringen die USA auf eine Einigung noch vor der internationalen Afghanistan-Konferenz am 20. Juli in Kabul.