Jerusalem/Tripolis. Im Streit um einzelne Hilfslieferungen für die Palästinenser im Gazastreifen droht eine neue Eskalation. Ein libysches Schiff versetzt die israelische Marine in Alarmbereitschaft. Die internationale Gaddafi-Stiftung und der Kapitän des unter moldawischer Flagge fahrenden Frachters "Amalthea" stellten klar, dass sie trotz aller Warnungen die Seeblockade des Gazastreifens brechen wollen.
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak sprach von einer "unnötigen Provokation". Israel werde das Schiff nicht in Gaza andocken lassen. Das Schiff solle entweder im israelischen Hafen Aschdod oder in al-Arisch in Ägypten andocken und die Hilfsgüter entladen.
An Bord des Frachters sind zwölf Besatzungsmitglieder sowie 15 pro-palästinensische Aktivisten. Sie wollen Medikamente, Reis, Zucker und Speiseöl direkt nach Gaza bringen. Das Schiff wird am Mittwoch in den Gewässern vor Gaza erwartet. Es fährt im Auftrag der Organisation Gaddafi International Charity and Development Foundation Association. Sie wird von Seif al-Islam al-Gaddafi geleitet, einem Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi.