General David Petraeus wurde einstimmig vom US-Senat zum Oberbefehlshaber in Afghanistan gewählt. Er übernimmt das Amt von Stanley McChrystal.
Washington. General David Petraeus kann seinen Posten als neuer US-Oberbefehlshaber im Afghanistan-Krieg antreten. Der Senat gab am Mittwoch einstimmig grünes Licht für seine Entsendung - ein überwältigender Vertrauensbeweis. Der bisherige Chef des US-Zentralkommandos wird Nachfolger von Stanley McChrystal, der in der vergangenen Woche seinen Posten wegen abfälliger Äußerungen über US-Regierungsmitglieder verloren hatte und nun in den Ruhestand geht.
Der Kommandowechsel bedeutet aber keinen Kurswechsel in der Afghanistan-Strategie - das haben sowohl Präsident Barack Obama als auch Petraeus versichert. So bekräftigte der General im Zuge des ungewöhnlich kurzen Bestätigungsverfahrens im Senat, dass es beim geplanten Abzugstermin der US-Truppen aus Afghanistan bleibt.
Das von Obama angepeilte Datum, Juli 2011, markiert nach seinen Worten aber nur den Beginn eines Prozesses, in dem die Soldaten schrittweise das Land verlassen sollen. Der Abzug müsse „verantwortungsbewusst“ vollzogen werden.
Die Entscheidung des Präsidenten für Petraeus hatte im Inland, aber auch im Ausland nur Beifall gefunden. Als US-Oberbefehlshaber in Afghanistan kommandiert der General auch die Internationale Schutztruppe ISAF. Berühmt wurde Petraeus als US-Oberkommandierender im Irakkrieg: Er führte die 101. Luftlandedivision nach Bagdad. Er ist außerdem der „Vater“ der nachhaltigen Befriedungsstrategie, die im Obama im Afghanistankrieg verfolgt.