Griechenlands designierter Finanzminister tritt sein Amt nach Ohnmacht nicht an
Hamburg. Als fünftes Land hat gestern das hoch verschuldete Zypern Finanzhilfen aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF beantragt. Die Regierung erklärte, der Inselstaat sei aufgrund der engen Verflechtungen mit Griechenland auf Hilfe angewiesen. Stunden zuvor hatte die Rating-Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit von Zypern auf Ramschniveau herabgestuft. Allein die Cyprus Popular Bank, das zweitgrößte Geldinstitut des Landes, braucht angeblich 1,8 Milliarden Euro.
Unterdessen hat auch Spanien wie angekündigt die Euro-Partner offiziell um Nothilfe für seine maroden Banken gebeten. Gutachter sprechen von bis zu 62 Milliarden Euro an Krediten. Die Euro-Partner hatten bis zu 100 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Am späten Abend folgte ein neuer Tiefschlag: Die Rating-Agentur Moody's stufte die Kreditwürdigkeit von 28 spanischen Banken um bis zu vier Stufen herab.
Einen Rückschlag gab es gestern auch bei der Bildung der neuen Regierung in Griechenland: Der designierte Finanzminister Vasilios Rapanos wird sein Amt nicht antreten. Er war am Freitag in Ohnmacht gefallen, wird seitdem in einem Krankenhaus behandelt.
Die Unsicherheiten belasten auch die Finanzmärkte. Der Aktienindex DAX rutschte um 2,09 Prozent auf 6132,39 Punkte ab.