Nach Angaben aus US-Kreisen war Merah von US-Sicherheitskräften in Afghanistan in Haft genommen worden. Es blieb zunächst offen, wann das war und was mit Mareh danach passierte. Die Behörden in den USA und Frankreich haben erklärt, Merah sei 2010 in Afghanistan gewesen, um an einem Training islamistischer Militanter teilzunehmen. Er habe an der afghanisch-pakistanischen Grenze einige Zeit mit Militanten verbracht, sei gefangengenommen worden und wieder nach Frankreich zurückgekehrt.
Toulouse. Der mutmaßliche Serienmörder von Toulouse war auch im Visier des US-Behörden. Mohamed Merah habe auf der „no-fly“-Liste für Terror-Verdächtige gestanden, erklärten US-Regierungsvertreter am Donnerstag. Auf der Liste stehen Personen, von denen die US-Behörden meinen, dass sie ein Flugzeug zum Absturz bringen könnten. Die Liste ist die schärfste ihrer Art, auf ihr sind etwa 4000 Namen verzeichnet. Wer darauf steht, darf mit einem Flugzeug weder innerhalb der USA reisen noch in die USA hinein oder aus ihr heraus. Die Liste wird geführt vom „Terrorist Screening Center“, das unter der Obhut des FBI arbeitet und Informationen verarbeitet, die von anderen US-Regierungsbehörden stammen.
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Nach Angaben aus US-Kreisen war Merah zudem für kurze Zeit von US-Sicherheitskräften in Afghanistan in Haft genommen worden. Es blieb zunächst offen, wann das war und was mit Mareh danach passierte. Die Behörden in den USA und Frankreich haben erklärt, Merah sei 2010 in Afghanistan gewesen, um an einem Training islamistischer Militanter teilzunehmen. Er habe an der afghanisch-pakistanischen Grenze einige Zeit mit Militanten verbracht, sei gefangengenommen worden und wieder nach Frankreich zurückgekehrt. Nach französischen Angaben war Merah auch danach noch in Afghanistan, kehrte aber selbstständig nach einer Hepatitis-Erkrankung wieder nach Frankreich zurück.
Merah – ein Franzose algerischer Herkunft – soll bei einem Anschlag auf eine jüdische Schule in Toulouse drei Kinder und einen Lehrer erschossen haben. Auch drei Fallschirmjäger soll er getötet haben. Der Islamist handelte nach eigenen Worten im Namen der Al-Kaida. Er war am Donnerstag nach einem Schusswechsel mit der Polizei getötet worden
Nach der Mordserie in Frankreich und dem Tod des mutmaßlichen Täters nach einem Polizeieinsatz in Toulouse sollen neue Gesetze gegen Hassprediger noch vor der Präsidentenwahl verabschiedet werden. Premierminister François Fillon sagte am Freitag im TV-Sender RTL, im Falle einer Zustimmung aller Parteien sei die Billigung durch das Parlament noch vor dem ersten Wahlgang am 22. April möglich. Ein entsprechender Gesetzesentwurf würde in den kommenden zwei Wochen dem Kabinett präsentiert werden. Präsident Nicolas Sarkozy hatte als Konsequenz aus den Serienmorden von Toulouse die Bestrafung von Hasspredigern im Internet und deren Anhängern angekündigt. Zudem soll jede Person bestraft werden, die sich im Ausland indoktrinieren lässt.
Sarkozy holt in Umfragen auf
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat nach den Anschlägen in Toulouse seinen Rückstand in den Umfragen zu seinem schärfsten Rivalen verkürzt. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts BVA lag der Amtsinhaber mit 28 Prozent Zustimmung nur noch 1,5 Prozentpunkte hinter seinem sozialistischen Herausforderer Francois Hollande. Vor einem Monat betrug der Abstand noch fünf Punkte. Sarkozy schnitt bei den Themen Sicherheit und Immigration besser ab. Die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen rutschte dagegen in der Umfrage auf Platz vier ab. Sie wurde überholt von Jean-Luc Melenchon, dem Kandidaten der Linken.
Die aktuelle Umfrage wurde am Dienstag und Mittwoch erstellt und damit während des Dramas um den mutmaßlichen Serienmörder von Toulouse. Er hatte sich in einem Haus verschanzt, nachdem er bei einem Anschlag auf eine jüdische Schule in Toulouse drei Kinder und einen Rabbiner erschossen hatte. Der Franzose algerischer Herkunft, der auch drei Soldaten getötet haben soll, starb am Donnerstag nach einer mehr als 30-stündigen Belagerung bei einem Schusswechsel mit Elitepolizisten.
Die Wahl findet am 22. April statt, die Stichwahl ist für den 6. Mai angesetzt. Hier würde der Sozialist Hollande sich der Umfrage zufolge mit acht Prozentpunkten Vorsprung gegen Sarkozy durchsetzen. Im Vormonat lag er allerdings noch zwölf Punkte in Führung.