“Rubygate“: Im Bestechungsprozess hat die Staatsanwaltschaft fünf Jahre Haft für Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi gefordert.
Mailand. Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft in Mailand wegen Bestechung für fünf Jahre hinter Gitter wandern. Im "Rubygate"-Prozess gegen Berlusconi geht es um die Zahlung von 600.000 Dollar an den britischen Anwalt David Mills für eine Falschaussage über Berlusconis Geschäfte. Es sei ganz zweifelsfrei erwiesen, dass der 75-jährige Berlusconi der Bestechung schuldig sei, sagte Ankläger Fabio De Pasquale am Mittwoch in seinem Plädoyer.
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Was Berlusconis Verteidigung vorgelegt habe, um die Unschuld ihres Mandanten zu beweisen, sei fingiert gewesen, führte De Pasquale aus, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. In dem Korruptionsverfahren wird Berlusconi vorgeworfen, dem britischen Anwalt David Mills für Falschaussagen in Prozessen in den 90er Jahren 600.000 Dollar gezahlt zu haben. Mills war schon 2009 von einem Mailänder Gericht zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Kassationsgericht entschied jedoch 2010 auf Freispruch wegen Verjährung. Berlusconis Prozess war zeitweise abgetrennt worden.
Sollte Berlusconi für schuldig befunden werden, bleiben ihm zwei Berufungsverfahren. Strittig ist in diesem Prozess noch, ob er von einer Verjährung der Tat aus dem Jahr 1997 profitieren könnte. Gegen früheren Ministerpräsidenten laufen noch mehrere Verfahren, darunter wegen Steuerbetrugs und wegen Bezahlung einer minderjährigen Prostituierten. Berlusconi hat seine Unschuld beteuert. Dieses Gericht hätte nur das eine Ziel, ihn unbedingt verurteilen zu wollen, hatte der prozesserprobte Berlusconi geklagt.
Mit Material von dpa/rtr