Afridi hatte im Auftrag der CIA Impfungen durchgeführt, um an die DNA Bin Ladens zu kommen. USA fordern seine Freilassung.
Washington. US-Verteidigungsminister Leon Panetta hat öffentlich bekannnt gegeben, dass ein Arzt aus Pakistan den USA vor dem Zugriff auf Osama Bin Laden wichtige Informationen geliefert hat. Schakil Afridi hatte im Auftrag der CIA Impfungen durchgeführt, um so an DNA zu geraten und die Anwesenheit bin Ladens in seinem Anwesen in der pakistanischen Stadt Abbottabad zu bestätigen. Die USA fordern von Pakistan nun die Freilassung des Informanten. „Sie können jeden Schritt unternehmen, den sie wollen, um ihn zu disziplinieren, aber am Ende müssen sie ihn freilassen“, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta in einem Interview des US-Senders CBS, das am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlt werden soll.
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Shakil Afridi wurde letztes Jahr vom Geheimdienst des Landes wegen Kollaboration mit den Amerikanern festgenommen. In Abbottabad war der Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September schließlich mit HIlfe Afridis im vergangenen Mai von einer US-Spezialeinheit erschossen worden. „Ich bin sehr besorgt darüber, was die Pakistaner mit dieser Person machen“, sagte Panetta. „Er hat sich Pakistan gegenüber nicht verräterisch verhalten“, sondern sei jemand gewesen, der „geholfen hat, gegen den Terrorismus vorzugehen“. Wie Pakistan nun mit Afridi umgehe, sei ein schwerer Fehler. Er sei außerdem besorgt, weil der Arzt inzwischen in Pakistan wegen Landesverrats angeklagt ist.
Die Beziehung zwischen den beiden Ländern hat sich seit der geheimen und eigenmächtigen US-Kommandoaktion gegen Bin Laden massiv verschlechtert. Panetta äußerte in dem Interview erneut die in den USA verbreitete Verwunderung darüber, dass der Top-Terrorist jahrelang unbehelligt in Abbottabad untertauchen konnte. Er persönlich glaube, dass jemand aus der pakistanischen Führung von dem Unterschlupf gewusst habe, sagte Panetta.
Mit Material von dpa/dapd