MIndestens 29 Menschen wurden am Dienstag durch eine ferngesteuerte Bombe in Khyber getötet. Angriff galt regierungsnaher Stammesmiliz.
Peshawar. Schwerer Bombenanschlag im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet: Mindestens 29 Menschen wurden nach Krankenhausangaben am Dienstag im Nordwesten Pakistans durch einen offenbar ferngesteuerten Sprengsatz getötet. 64 weitere Menschen wurden verletzt. Der Sprengsatz detonierte in Jamrood Bazar in der Stammesregion Khyber an der Grenze zu Afghanistan. Ein Sprecher des privaten Rettungsdienstes Edhi namens Mujahid Khan sagte, neben zahlreichen Zivilisten seien unter den Toten auch drei Soldaten. Ein Behördensprecher im Khyber-Distrikt sagte, die Bombe sei in einem Kleinlaster versteckt gewesen, der in der Nähe des Busbahnhofs geparkt gewesen sei.
+++Pakistanische Extremisten verübten Anschlag in Kabul+++
Der Anschlag habe offenbar einer Miliz gegolten, die gegen die radikalislamischen Taliban kämpft, sagte der Sicherheitsbeamte Khan Dad Khan. „Diese Leute haben regelmäßig Drohungen der Taliban erhalten.“ In mehreren Distrikten haben Stammesangehörige Milizen gegründet, die die Sicherheitskräfte im Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban und das Terrornetz Al-Qaida unterstützen. Die Region Khyber gilt als Hochburg von Aufständischen, die gegen die Regierung in Islamabad kämpfen. Seit 2007 verüben Islamisten mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Qaida immer wieder Anschläge in Pakistan. Die Streitkräfte liefern sich im Grenzgebiet zwar ständig Gefechte mit Aufständischen, bislang ist es dem Militär jedoch nicht gelungen, die Stammesgebiete unter Kontrolle zu bringen.
In den vergangenen 18 Monaten ging die Zahl schwerer Angriffe im Nordwesten Pakistans allerdings zurück. Beim bislang letzten großen Anschlag kamen im September vergangenen Jahres in der Nähe des Swat-Tals 31 Menschen ums Leben.
Mit Material von dpa/dapd