Den Haag. Seine Parolen gegen eine vermeintliche Islamisierung der Niederlande verfingen bei vielen Wählern: Der Rechtspopulist Geert Wilders hat bei den holländischen Parlamentswahlen einen überraschend deutlichen Erfolg erzielt. Seine Partei für die Freiheit wurde dritte Kraft, nach den Rechtsliberalen und den Sozialdemokraten. Der bisherige Premier Balkenende und seine Christdemokraten wurden abgewählt.
Der Durchbruch der Wilders-Partei sorgte bei vielen Niederländern für einen Schock. Auch für Königin Beatrix, die den Prozess der Regierungsbildung formal steuert, soll eine Beteiligung des Rechtspopulisten eine "Horrorvorstellung" sein. Laut Hofkreisen fürchtet sie um die internationale Reputation des Landes, wenn Wilders Minister werden sollte. Gegen ihn ist ein Gerichtsverfahren wegen Volksverhetzung und Aufstachelung zum Hass gegen Muslime anhängig. Die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Koalition dürften äußerst kompliziert werden.