Abu Dhabi. Nach dem Mord an einem Hamas-Führer in Dubai sind die mutmaßlichen Täter nach Einschätzung der dortigen Polizei alle zurück nach Israel gereist. "Ich bin sicher, dass alle Verdächtigen in Israel sind", sagte Dubais Polizeichef Dhahi Chalfan in Abu Dhabi. Die Behörden des Golfemirats machen den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad für die Ermordung des Hamas-Führers Mahmud al-Mabhuh verantwortlich.
Wenn die Verdächtigen in Israel blieben, könnten sie nicht festgenommen werden, sagte Chalfan. Irgendwann würden sie das Land aber wieder verlassen, und dann könnten sie gefasst werden. Nach Angaben der Polizei hatten die mutmaßlichen israelischen Agenten das Emirat zunächst in Richtung Europa und Asien verlassen. Der Polizeichef sagte, es sei inzwischen ein 27. Verdächtiger in dem Mordfall identifiziert. Auch er habe einen europäischen Pass gehabt. Auch die 26 anderen Verdächtigen sollen mit Pässen westlicher Staaten in das Emirat eingereist sein, einer von ihnen mit einem deutschen Pass. Alle betroffenen Länder arbeiteten mit den Ermittlungsbehörden in Dubai zusammen, sagte Chalfan.
Mabhuh war am 20. Januar in einem Luxushotel in Dubai ermordet aufgefunden worden. Nach Polizeiangaben wurde er mit einem Beruhigungsmittel betäubt und dann erstickt. Israel macht den Mitbegründer der Essedin-al-Kassam-Brigaden der radikalislamischen Hamas unter anderem für die Ermordung zweier israelischer Soldaten verantwortlich.