Eine Frau sprengte sich inmitten einer Menschenmenge in die Luft. Die Schiiten befürchten weitere Anschläge.
Bagdad. Bei einem Selbstmordanschlag in Bagdad sind über 41 schiitische Pilger ums Leben gekommen. Mehr als 100 Menschen seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Eine mit Sprengstoff beladene Frau habe sich inmitten von Pilgern in die Luft gesprengt.
Der Anschlag habe sich bei einem Zelt ereignet, in dem Pilger verköstigt wurden. Tausende Gläubige brachen zum Wochenbeginn von Bagdad ins 80 Kilometer entfernte Kerbela auf, wo das schiitische Fest Arbain stattfindet. Die Schiiten gedenken Hussein, des Enkels des Propheten Mohammed, der im 7. Jahrhundert in der Schlacht von Kerbela starb.
Während der Wallfahrt und in der Zeit bis zur im März anstehenden Parlamentswahl werden weitere Anschläge befürchtet. Allein in der vergangenen Woche wurden im Irak mehrere Attentate verübt, bei denen zahlreiche Menschen starben. Mutmaßlich sunnitische Aufständische wollen die Wahl verhindern und die von Schiiten geführte Regierung untergraben.
Unter dem Diktator Saddam Hussein wurde die religiöse Gruppe der Schiiten unterdrückt, ihr Gedenkfest Arbain war wie viele andere schiitische Feiertage verboten. Die neue Welle der Gewalt droht auch die Pläne der USA für einen baldigen vollständigen Abzug aus dem Golfstaat zu gefährden. (rtr)