Der mutmaßliche Angreifer auf den dänischen Zeichner Kurt Westergaard streitet allerdings einen Mordversuch ab..Das erklärte sein Anwalt.
Kopenhagen. Der mutmaßliche Angreifer auf den für seine umstrittenen Mohammed-Karikaturen bekannten Zeichner Kurt Westergaard hat einen Mordversuch abgestritten. Er wies am Sonnabend vor einem dänischen Gericht durch seinen Anwalt einen entsprechenden Vorwurf zurück. Auch den Polizisten habe er nicht versucht zu ermorden.
Der mit einem Messer und einer Axt bewaffnete Somalier hatte in der Nacht zu Sonnabend versucht, in das Haus des Karikaturisten im dänischen Aarhus einzudringen. Nachdem der 28-Jährige mit Verbindungen zur Extremistenorganisation Al-Kaida seine Axt nach einem Polizisten warf, hat die Polizei auf den Angreifer geschossen und ihn dabei an Hand und Bein verwundet. Westergaard blieb unverletzt. Der Angreifer wurde wegen versuchten Mordes an Westergaard und dem Polizisten angeklagt. Er bleibt in Isolationshaft.
Die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ hatte im September 2005 Mohammed-Karikaturen gedruckt. Unter anderem wurde der Prophet mit einer Bombe in seinem Turban abgebildet. Viele Muslime empfinden jegliche Abbildung des Religionsstifters des Islam als Beleidigung. Bei wütenden Protesten weltweit starben mindestens 50 Menschen. Al-Kaida-Chef Osama bin Laden kündigte 2008 an, Europa werde für die Karikatur bestraft werden. Im Oktober wurden in Chicago zwei Männer festgenommen, die verdächtigt wurden, Anschläge auf Westergaard und das Verlagshaus der Zeitung geplant zu haben. In Dänemark sind mehrere junge Muslime wegen Anschlagsplänen verurteilt worden. Rund drei Prozent der 5,5 Millionen Einwohner Dänemarks sind Muslime.