Ein Selbstmordattentäter hat bei einer Examensfeier 19 Menschen in den Tod gerissen. Darunter waren drei somalische Minister.
Mogadischu. Ein Selbstmordattentäter hat in einem Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu 19 Menschen in den Tod gerissen und 40 weitere verletzt. Unter den Toten waren nach offiziellen Angaben auch drei Minister der somalischen Regierung, die in der Hauptstadt aber kaum mehr als ein paar Straßenzüge kontrolliert. Der Attentäter zündete die Bombe auf einer Examensfeier für Universitätsabsolventen. Das Hotel, in dem die Feier am Donnerstag stattfand, war nach Berichten eines Reuters-Reporters voll mit Hochschülern, ihren Eltern und offiziellen Vertretern besetzt.
Für den Anschlag wurde die islamistische Gruppe al-Shabaab verantwortlich gemacht, die als somalischer Al-Qaida-Ableger gilt. Sie hatte im September bei einem Anschlag auf das Hauptquartier der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) 17 Soldaten getötet. Im Juli kamen bei einem Anschlag der Gruppe im zentralsomalischen Baladwayne der Sicherheitsminister und mindestens 30 weitere Menschen ums Leben.
Die Regierung in Somalia hat über weite Teile des Landes die Kontrolle an islamistische Rebellen verloren, die in dem afrikanischen Land einen Gottesstaat errichten wollen. Die Aufständischen setzen in vielen Regionen mit teils grausamer Brutalität die Scharia um. So werden etwa Dieben die Hände abgetrennt. Die weitgehende Anarchie im Land wirkt sich auch auf die Seefahrt um das Horn von Afrika aus, wo Piraten in den vergangenen Monaten zahlreiche Schiffe entführt haben, um Lösegeld zu erpressen.
Ein niederländisches Kriegsschiff nahm derweil 13 somalische Piraten fest, die vor der Küste von Oman den unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrenden deutschen Frachter „BBC Togo" angegriffen hatten. Nach Angaben des niederländischen Verteidigungsministeriums hatte die Besatzung der „Togo“ den Angriff abgewehrt. Die Soldaten hätten zudem zwei tansanische Fischer aus der Gewalt der Seeräuber