Vereint gegen Amerika: Die Präsidenten Venezuelas und des Iran schmieden ein neues Bündnis. Doch es gibt auch Proteste.
Caracas. Schulterschluss der USA-Gegner: Die Präsidenten Venezuelas und des Iran, Hugo Chávez und Mahmud Ahmadinedschad, haben mit demonstrativer Geschlossenheit ihre „strategische Allianz“ bekräftigt. Chávez bezeichnete seinen Amtskollegen als „Gladiator des antiimperialistischen Kampfes“. Ahmadinedschad würdigte die „bewundernswerte“ Rolle, die Chávez in Lateinamerika spiele. Einig waren sich beide vor allem in ihrer Kritik an den USA.
Der Sozialist Chávez übermittelte seinem Gast aus Teheran auch die besten Grüße vom kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro. Den hatte Chávez am Dienstag bei einem „Blitzbesuch“ in Kuba zu einem siebenstündigen Gespräch getroffen.
Caracas und Teheran gehören wie Havanna zu den schärfsten Kritikern der USA. Chávez wirft Washington vor, durch ein jüngst unterzeichnetes Militärabkommen mit Kolumbien einen Krieg gegen Venezuela vorzubereiten. Ahmadinedschad sieht in den USA einen Aggressor und betonte, die „wirkliche Besorgnis der Menschheit“ betreffe die nuklearen und chemischen Waffenarsenalen der USA und ihrer Verbündeten.
Chávez sicherte Ahmadinedschad erneut die Unterstützung für ein ziviles Nuklearprogramm zu. Er werde keine Sanktionen gegen den Iran akzeptieren, sagte Chávez: „Ich bin sicher, dass der Iran nicht an der Entwicklung einer Atombombe arbeitet.“ Das wird aber vom Uno-Sicherheitsrats und Deutschland vermutet. Venezuela und der Iran gehören der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) an, und Caracas sicherte dem Iran Benzin-Lieferungen zu. Oppositionspolitiker protestierten gegen den Besuch Ahmadinedschads und bezeichneten ihn als „Diktator“. Er sei in Venezuela nicht erwünscht. (dpa)