Im Streit um das iranische Atomprogramm droht Teheran damit, Uran notfalls selbst höher anzureichern.
Hamburg. „Wir lassen uns nicht mit unserem Brennstoff-Problem erpressen: Wenn uns das Ausland nicht hilft, werden wir gezwungen sein, unser Uran eben selbst höher anzureichern“, sagte Irans Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien, Ali Asghar Soltanieh, dem „Spiegel“. Sein Land sei aber weiter gesprächsbereit.
Iran brauche dringend Brennstoff-Nachschub für einen Forschungsreaktor in Teheran, sagte Soltanieh. Bei einem möglichen Deal mit dem Westen brauche sein Land aber „Garantien, dass wir für unser Uran auch den Brennstoff bekommen“. „So wie wir in den vergangenen 30 Jahren behandelt wurden, haben wir allen Grund zum Misstrauen.“
Die IAEA hatte unlängst einen Kompromiss vorgeschlagen, wonach Teheran leicht angereichertes Uran abgibt, das dann in Russland und Frankreich weiter aufbereitet wird. Damit sollte verhindert werden, dass der Iran selbst das Uran weiter anreichert, um womöglich waffenfähiges Uran herzustellen. Dieser Vorschlag wurde vor wenigen Tagen von Teheran zurückgewiesen.