Der Bergbauminister Afghanistans soll 20.000 Dollar angenommen haben.
Hamburg/Washington. In Afghanistan sollen fünf ranghohe Politiker wegen Korruption angeklagt werden. Einen Tag vor der Amtseinführung von Präsident Hamid Karsai sagte Generalstaatsanwalt Mohammed Aloko „Spiegel Online“ in Kabul nach einem Bericht des Online-Portals: „Wir haben Anklagen mit genug Beweisen gegen fünf Minister, zwei davon sind noch im aktuellen Kabinett, drei sind ehemalige Minister.“ Aus US-Geheimdienstkreisen verlautete, Bergbauminister Muhammad Ibrahim Adel werde verdächtigt, 20 Millionen Dollar Bestechungsgeld angenommen zu haben.
Aloko sagte, die Anklagen seien Karsai bereits übergeben worden: „Der Präsident muss die Anklagen nur noch genehmigen, dann können die Prozesse losgehen.“ Der Generalstaatsanwalt weigerte sich dem Bericht zufolge unter Berufung auf die afghanische Gesetzgebung, die Namen der betroffenen Politiker zu nennen, bis die Prozesse offiziell begonnen haben. Gleichwohl zeigte er sich sicher, dass die Verfahren gegen die Politiker „mit hohen Gefängnisstrafen“ zu Ende gehen würden.
Die Gewährsleute in Washington sagten, Adel habe Ende 2007 ein Bergbauprojekt einem chinesischen Unternehmen zugeschanzt und dafür 20.000 Dollar erhalten. Die Übergabe des Geldes sei vermutlich in Dubai erfolgt. Der Minister wies die Vorwürfe laut einem Bericht des afghanischen Staatsfernsehens zurück und erklärte, bei dem Auftrag sei alles mit rechten Dingen zugegangen.