Das Engagement der USA in Afghanistan hat nach den Worten von Verteidigungsminister Robert Gates seine Grenzen.
Oshkosh. Es bleibe nicht auf unbestimmte Zeit bestehen, sagte der Minister am Donnerstag. Das wolle US-Präsident Barack Obama den Afghanen und der amerikanischen Öffentlichkeit signalisieren, wenn er in Kürze seine Entscheidung über eine Aufstockung der US-Truppen am Hindukusch fällt. Gleichzeitig wolle Obama Entschlossenheit zeigen. Der US-Präsident befindet sich seit Donnerstag auf einer mehrtägigen Asienreise. Beobachter halten dabei auch einen Blitzbesuch Obamas in Afghanistan für möglich.
Gates gehört wie führende Militärkommandeure zu jenen Beratern Obamas, die für mindestens 30.000 zusätzlichen Soldaten im Kampf gegen die wieder starkende Taliban-Rebellen plädieren. Mit seiner Äußerung über die Grenzen des US-Engagements erhöhte der US-Verteidigungsminister den Druck auf die afghanische Regierung, ihren Kampf gegen Korruption und Kriminalität zu verstärken. Zuvor hatte sich schon Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ähnlich kritisch geäußert. „Wir müssen Erfolge sehen“, sagte Guttenberg am Donnerstag bei seinem Antrittsbesuch in Kabul. Die afghanische Führung müsse klare Ziele für die weitere Entwicklung des Landes setzen.