Auf dem Welternährungsgipfel in Rom sollen offenbar mehr Entwicklungsmaßnahmen in der Landwirtschaft gefordert werden.

Rom. Mit einer neuen Strategie der Industrieländer soll der Hunger in der Welt wirksamer bekämpft werden. Demnach sollen sich die reichen Staaten zu höheren Investitionen in der Landwirtschaft der Entwicklungsländer verpflichten, damit letztere künftig weniger auf direkte Lebensmittelhilfen angewiesen sind. Dieses Konzept soll in der kommenden Woche beim Welternährungsgipfel in Rom verabschiedet werden, wie die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag dem noch unveröffentlichten Entwurf für eine Abschlusserklärung entnehmen konnte.

Der dreitägige Gipfel beginnt am Montag am Sitz der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom. Die Investitionen in die landwirtschaftliche Entwicklung der Dritten Welt sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Gleichwohl soll die Lebensmittelhilfe nicht eingestellt werden, solange die betroffenen Länder noch nicht selbst genug Nahrungsmittel produzieren können, wie aus dem zur Abstimmung vorliegenden Kommuniqué hervorgeht.

Der Entwurf verpflichtet die Industriestaaten aber nicht zu konkreten Geldzuwendungen. Die von der FAO geforderten 44 Milliarden Dollar pro Jahr für landwirtschaftliche Entwicklungsmaßnahmen im kommenden Jahrzehnt werden nicht erwähnt. Menschenrechtsgruppen kritisierten das Dokument deshalb als zu schwach, um gemäß dem Ziel der Vereinten Nationen den Hunger in der Welt bis 2025 auszurotten. Zurzeit sind nach UN-Angaben 1,02 Milliarden Menschen, etwa ein Sechstel der Weltbevölkerung, von Hunger betroffen. Zu dem Gipfel in Rom werden Staats- und Regierungschefs aus rund 60 Ländern erwartet. Menschenrechtlern zufolge könnten die Beratungen scheitern, wenn keine neuen Ressourcen bereitgestellt werden.