Die USA und der Iran haben Donnerstag auf bislang höchster Ebene Verhandlungen über das iranische Atomprogramm geführt. Beim Treffen der fünf Uno-Vetomächte und Deutschlands mit dem Iran in Genf traf US-Unterhändler William Burns mit dem iranischen Chefunterhändler Said Dschalili zusammen.
Genf. Ende Oktober soll es einen Atomgipfel zwischen der Sechsergruppe und dem Iran geben.
Unter Vorsitz von EU-Chefdiplomat Javier Solana trafen sich die Delegationen der Vetomächte, Deutschlands und des Iran in einer Villa am Genfer See zu den ersten Atomgesprächen seit 14 Monaten. Burns und Dschalili, ein Vertrauter von Irans Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, hätten sich nach dem Mittagessen in den Gärten der Villa zu einem Gespräch getroffen, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Der Iran habe seine Bereitschaft angedeutet, in den kommenden Wochen internationale Inspektoren in seine neue Fabrik zur Urananreicherung zu lassen, sagte Solana.
Es sei das erste Treffen dieser Art seit Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und dem Iran vor 30 Jahren, sagte ein US-Diplomat. Zwar hätten die beiden Länder in der Amtszeit des damaligen US-Präsidenten George W. Bush bereits Gespräche über die Lage in Afghanistan und im Irak geführt. Es sei aber das erste direkte Treffen auf so hoher Ebene, bei dem es ausschließlich um den Iran gegangen sei.
Nach Informationen der iranischen Nachrichtenagentur Isna bekräftigte Dschalili in Genf das Recht des Iran, sein Atomprogramm weiterzuführen. Teheran werde "niemals" darauf verzichten. In New York sagte der iranische Außenminister Manutschehr Mottaki, die Gespräche seien "konstruktiv" gewesen. Das iranische Staatsfernsehen berichtete, noch vor Ende Oktober solle es einen Gipfel zwischen China, Frankreich, Großbritannien, Russland, den USA, Deutschland und dem Iran geben.