Mit eindringlichen Worten hat US-Präsident Barack Obama Israelis und Palästinenser zu Fortschritten im Friedensprozess gedrängt.

Washington. Es sei längst überfällig, über die Wiederaufnahme von Verhandlungen zu sprechen, sagte Obama gestern bei seinem Dreiergipfel mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas am Rande der Uno-Vollversammlung in New York.

Netanjahu erklärte daraufhin, es herrsche allgemeine Einigkeit auch mit den Palästinensern, dass der Friedensprozess schnellstmöglich und ohne Vorbedingungen wiederbelebt werden müsse. Obama forderte die Palästinenser auf, noch mehr für die Sicherheit der Region zu tun. Bei den Israelis mahnte er Zurückhaltung in ihrer umstrittenen Siedlungspolitik an. Vor dem Gipfel hatte sich Netanjahu hier unnachgiebig gezeigt. Abbas bekräftigte die Forderung der Palästinenser nach einem Baustopp im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Die Siedlungen sind gegenwärtig der Hauptstreitpunkt im Nahostkonflikt. Israel hatte die Gebiete 1967 im Krieg erobert. Inzwischen leben dort 500 000 jüdische Siedler und drei Millionen Palästinenser.

Der Gipfel war Obamas bisher größtes Engagement im Nahost-konflikt. Am Ende musste der US-Präsident die beiden Politiker aber erst zu einem Händedruck überreden, den Netanjahu und Abbas mit einem angespannten Lächeln absolvierten. Obama: "Trotz aller Hindernisse, trotz all der Geschichte und trotz all des Misstrauens müssen wir einen Weg nach vorne finden."