Raketen, Bomben, Schießereien - es war ein blutiger Tag in Afghanistan. Und doch ließen sich Millionen Afghanen gestern nicht vom Taliban-Terror abhalten, einen neuen Präsidenten zu wählen.
Kabul. "Die Afghanen haben Raketen, Bomben und Einschüchterungsversuchen getrotzt", sagte Präsident Hamid Karsai in einer Fernsehansprache. Er gilt als haushoher Favorit für das höchste Staatsamt. Mit ihm stellten sich noch 35 weitere Kandidaten zur Wahl.
Offiziell wurden gestern 134 Gewalttaten gemeldet. 50 Menschen kamen dabei ums Leben. Doch auch die Unabhängige Wahlkommission in der Hauptstadt Kabul kam zu einer positiven Einschätzung der Abstimmung: Im ganzen Land hätten sich die Menschen mutig und mit viel Enthusiasmus beteiligt, erklärte sie. Die Wahlbeteiligung sei hoch gewesen. In fast 95 Prozent der Wahlzentren im Land sei der Urnengang ohne Probleme verlaufen.