US-Außenministerin Hillary Clinton hat dem ostafrikanischen Bürgerkriegsland Somalia die weitere Unterstützung Washingtons zugesagt.
Nairobi. Die USA wollten der unter Druck stehenden Übergangsregierung mit Finanzhilfen und militärischem Gerät weiter unter die Arme greifen, sagte Clinton gestern in der kenianischen Hauptstadt Nairobi nach einem Gespräch mit dem somalischen Präsidenten Sheikh Sharif Ahmed.
Große Teile Somalias, das seit fast zwei Jahrzehnten kein funktionierendes Staatswesen mehr hat, werden von radikalislamischen Milizen mit Kontakten zum Terrornetz al-Qaida beherrscht, die sich blutige Kämpfe mit Regierungstruppen liefern. Seit Anfang 2007 sind in dem Konflikt schätzungsweise 18 000 Menschen getötet und eine Million weitere vertrieben worden. Das ostafrikanische Land ist in den vergangenen Monaten auch immer wieder wegen des Piratenunwesens in die Schlagzeilen geraten.
Die somalische Übergangsregierung unter Ahmed stellt nach den Worten Clintons "die beste Hoffnung seit Langem" dar, dass Somalia zur Stabilität zurückkehre. Man werde gegen die Regierung des Nachbarlandes Eritrea Schritte einleiten, sollte sie ihre Unterstützung für die somalische Terrorbewegung al-Shabaab nicht aufgeben. Die islamische Al-Shabaab-Miliz hatte mithilfe Eritreas in den vergangenen 18 Monaten zwischenzeitlich die Kontrolle über Teile Südsomalias gewonnen. Es sei an der Zeit, dass Eritrea als Nachbarland wieder eine produktive und keine destabilisierende Rolle spiele. "Wir haben vor, aktiv zu werden, falls sie nicht aufhören", unterstrich Clinton.
Nach Kenia besucht die US-Außenministerin heute Südafrika. Clinton sagte, sie werde bei ihrem Besuch am Kap die südafrikanische Regierung von Jacob Zuma drängen, mehr gegen die "negativen Auswirkungen" von Präsident Robert Mugabe auf den Reformprozess in Simbabwe zu unternehmen. Der zunehmend autokratisch regierende Mugabe und sein bisheriger Widersacher Morgan Tsvangirai haben zwar im Februar eine Regierung der nationalen Einheit gebildet. Tsvangirais Bewegung für Demokratischen Wandel wirft Mugabe jedoch vor, seine Versprechen nicht eingehalten zu haben. Mugabe gilt weiter als der starke Mann in Simbabwe. Die US-Außenministerin sagte, sie werde mit Zuma und anderen Mitgliedern des Kabinetts über Wege reden, die Reformbewegung im Nachbarland Simbabwe zu stärken.
Auf ihrer elftägigen Afrika-Reise will Clinton auch Angola, die Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Liberia und Kap Verde besuchen. Zum Auftakt ihres Besuchs in Nairobi hatte sie am Mittwoch Korruption und schlechte Regierungsführung als ein Haupthindernis für die Entwicklung auf dem Kontinent angeprangert.