Die 30 wichtigsten Nuklearstaaten sollen im nächsten Jahr zu Abrüstung und Atom-Terror tagen. Die G8-Staaten setzen dem Iran ein Ultimatum.

L'Aquila. US-Präsident Barack Obama scheint die Gipfel zu lieben: Noch beim G8-Gipfel im italienischen L’Aquila machte er sich für das nächste Treffen stark: einen Atom-Gipfel in Washington. Schon im März 2010 die Staats- und Regierungschefs von bis zu 30 Ländern zusammenkommen, erklärte Obama bei einem Abendessen. Obama hatte Anfang der Woche in Moskau nach einer Abrüstungsvereinbarung mit dem russischen Staatschef Dmitri Medwedew erstmals von einer Konferenz über nukleare Sicherheit gesprochen.

Auf dem geplanten Gipfel sollen Wege gesucht werden, Staaten wie etwa den Iran am Bau von Atomwaffen zu hindern. Das Weiße Haus teilte mit, die Konferenzteilnehmer sollten ein Konzept erarbeiten, wie beispielsweise der Schmuggel mit angereichertem Uran und Technologie bekämpft und Nuklearterrorismus abgewehrt werden können. Obama schwebt vor, dass an der Konferenz alle Staaten teilnehmen, die mit der nuklearen Aufrüstung konfrontiert sind. Russland könne Gastgeber eines Folgegipfels sein.

Die G8 haben derweil dem Iran eine Frist für Verhandlungen bis September gesetzt. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy sagte in L’Aquila, wenn die Verhandlungslösung nicht fruchte, „wird das nicht ohne Konsequenzen bleiben“. Der Iran betreibt ein Atomprogramm, das nach Angaben aus Teheran der zivilen Nutzung dient. Der Westen und vor allem Obama fürchten aber, dass das Land unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung an Atomwaffen arbeitet. In einer gemeinsamen Erklärung erklärten die Gipfelteilnehmer ihre „ernsthafte Besorgnis“ über die Gewalt im Iran nach dem umstrittenen Ausgang der Präsidentenwahl.