Organisation Amerikanischer Staaten fordert Zelayas Rückkehr und droht der Putschregierung. Argentiniens Präsidentin Kirchner will als “Begleitschutz“ mitreisen.

New York/Tegucigalpa. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat der Putsch-Regierung in Honduras eine Frist von 72 Stunden gesetzt, um den gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya wieder einzusetzen. Sollte Honduras dieser Aufforderung nicht folgen, werde das mittelamerikanische Land aus der Organisation ausgeschlossen, erklärte der OAS-Vorsitzende José Miguel Insulza.

Der linksgerichtete Zelaya hatte zuvor angekündigt, er wolle am Donnerstag – also innerhalb der Drei-Tage-Frist – in seine Heimat zurückkehren. Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner sowie der ecuadorianische Staatschef Rafael Correa und der OAS-Vorsitzende Insulza erklärten, sie würden als „Begleitschutz“ mit Zelaya reisen.

Die Uno-Vollversammlung hatte den Putsch in Honduras einmütig verurteilt und die Wiedereinsetzung des Präsidenten gefordert. In Honduras haben die Behörden inzwischen einen Haftbefehl gegen Zelaya erlassen. Ihm werden Verstöße gegen die Verfassung und gegen Gesetze, aber auch kriminelle Handlungen vorgeworfen. Zelaya hatte versucht, sich über ein umstrittenes Verfassungsreferendum eine weitere Amtszeit zu sichern.

Er sagte in New York: „Ich werde am Donnerstag nach Honduras reisen, und mein Volk wird da sein, und auch das Militär wird da sein und auch meine Feinde.“ In Tegucigalpa ist inzwischen Roberto Micheletti vom Kongress als Interims-Präsident vereidigt worden. Zelaya nannte die Interimsregierung, die seinen Sturz betrieben hatte, „barbarisch“ und „völlig widerrechtlich".