Lange galt der Lebensstandard der 320 000 Isländer als einer der höchsten der Welt - im Jahr 2007 teilte sich die Vulkaninsel mit Norwegen Platz 1 des Human Development Index. Damit messen die Vereinten Nationen Lebenserwartung, Bildungsgrad und Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dieses war in Island zwischen 1996 und 2005 durchschnittlich um 4,5 Prozent gewachsen. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag in Island 2007 bei 63 800 US-Dollar - das deutsche hingegen bei 40 400 Dollar. Für 2009 rechnet das isländische Finanzministerium mit einem Schrumpfen des BIP von zehn Prozent und einem Einbruch des privaten Konsums um 25 Prozent. Grund sind die gewaltigen Auslandsschulden, die Investmentbanker mit waghalsigen Geldgeschäften in aller Welt riskierten. Nur dank internationalen Krediten über zehn Milliarden Dollar konnte Island im Herbst den Staatsbankrott abwenden. (kfi)