Bangkok. Einer der skrupellosesten Waffenhändler der Welt ist nach jahrelanger Fahndung in Thailand gefasst worden. Viktor Bout (41), Ex-Major der Sowjetarmee, gilt als "Händler des Todes", der nicht nur Rebellen in aller Welt, sondern auch die Taliban in Afghanistan und das Terrornetzwerk al-Qaida mit Waffen ausgerüstet haben soll. Für die Rolle von Nicolas Cage in dem US-Film "Lord of War" soll Bout Modell gewesen sein. Der Globetrotter, der Sprachen studierte und mindestens sechs fließend spricht, hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen.
Der Russe wurde in einem Luxushotel in Bangkok festgenommen, teilte die Polizei mit. Sie handelte nach einem Haftbefehl der US-Behörden. Die amerikanische Botschaft gratulierte der Polizei nach Medienberichten.
Bout hat nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in großem Stil Flugzeuge und Waffenbestände aufgekauft und damit ein weltweites florierendes Geschäft aufgebaut. Er war zunächst in Afrika aktiv, wo er nach Erkenntnissen der Geheimdienste zahlreiche Transportfirmen gründete. Ermittler werfen ihm vor, die Schergen des liberianischen Präsidenten Charles Taylor mit Waffen versorgt zu haben. Auch die FARC-Rebellen in Kolumbien sollen mit Waffen aus Bouts Lieferungen kämpfen.
Bout hat sich immer als ganz normalen Geschäftsmann bezeichnet. In einem Interview mit dem US-Sender CNN wies er alle Anschuldigungen zurück. "Ich habe in meinem Leben nie etwas getan, was mir Angst machen sollte", sagte er.