Fast die gesamte Besatzung des gekaperten deutschen Frachters “Hansa Stavanger“ ist nach Informationen der Nicht-Regierungsorganisation Ecoterra auf das somalische Festland verschleppt worden. Offenbar aus Furcht vor einer Befreiungsaktion hätten die Piraten 20 der 24 Seeleute an Land gebracht. Bilder von Piratenanschlägen und Festnahmen.
Das Eingreifen des Militärs in den jüngsten Entführungsfällen vor der Küste Somalias hat den Piraten offenbar Furcht eingeflößt. Fast die gesamte Besatzung des Anfang April gekaperten deutschen Frachters "Hansa Stavanger" ist nach Informationen der Nicht-Regierungsorganisation Ecoterra auf das somalische Festland verschleppt worden. 20 der 24 Seeleute mussten das Schiff verlassen. Unklar ist, ob die fünf deutschen Besatzungsmitglieder unter ihnen sind. Außerdem sollen bewaffnete Milizangehörige an Bord des Schiffes gegangen sein, um die dort anwesenden Piraten zu verstärken.
Die "Hansa Stavanger" liegt derzeit in der Nähe von Haradhere vor Anker. Die Hafenstadt in der halbautonomen Region Puntland ist als Piratenhochburg bekannt. Derzeit haben die Seeräuber vor der somalischen Küste mindestens 18 Schiffe mit mehr als 300 Seeleuten in ihrer Gewalt.
Angesichts anhaltender Piratenangriffe fordern die deutschen Reeder, der Militäreinsatz vor Somalia solle sich auf die Mutterschiffe der Seeräuber konzentrieren. "Diese Schiffe außer Gefecht zu setzen, das ist aus unserer Sicht die wesentliche Aufgabe", sagte Hans-Heinrich Nöll, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR. Die Mutterschiffe ermöglichten es den Piraten, weit vor der Küste auf See zu operieren. "Da haben sie Treibstoffvorräte und Waffen". Außerdem könnten die Seeräuber sich mit den Mutterschiffen gut tarnen. "Sie sehen aus wie Fischereifahrzeuge."