Ein palästinensischer Extremist tötete einen 13-jährigen Israeli und verletzte einen Siebenjährigen schwer. Der Vorfall ereignete sich in einer jüdischen Siedlung. Radikal-islamische Al-Aksa Märtyrer-Brigaden übernahmen die Verantwortung.

Jerusalem. Ein palästinensischer Extremist hat mit einer Axt und einem Messer bewaffnet einen 13-jährigen Israeli in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland getötet. Zudem verletzte er einen Siebenjährigen schwer, bevor er flüchtete. Die radikal-islamischen Al-Aksa Märtyrer-Brigaden übernahmen die Verantwortung für die Tat.

Die Attacke habe sich gegen die israelische Besetzung des Westjordanlands gerichtet, erklärte die Gruppe, die zur Fatah-Bewegung von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas gehört.

Erste Reaktionen der in dieser Woche angetretenen rechtsgerichteten Regierung Israels fielen scharf aus. "Wenn dies eine Botschaft an die neue Regierung ist, sollte den Palästinensern klar sein, dass unsere Antwort viel härter sein wird", sagte der Abgeordnete David Rotem, der den Ultranationalisten in der neuen Koalition angehört.

Ein Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem sinnlosen Akt der Brutalität gegen Unschuldige. Im Fall solcher Angriffe vertrete die neue Regierung eine Null-Toleranz-Politik. Dasselbe werde von der palästinensischen Regierung erwartet, die mit Worten und Taten belegen müsse, dass sie sich für einen Frieden in Nahost einsetze.

Ein Vertreter der oppositionellen Kadima-Partei warnte vor harten Schritten gegen die vom Westen unterstützte Palästinenser-Regierung. Er befürchte, dass dies die gemäßigten Palästinenser nur in die Arme der Extremisten treiben würde.

Der Angriff auf die beiden Jungen ereignete sich in der Siedlung Bat Ajin in der Nähe von Hebron und Bethlehem. Etwa 1000 Israelis leben dort. Nach Polizeiangaben gelang es einem Erwachsenen, dem Täter die Waffen abzuringen. Allerdings konnte er nicht die Flucht des Angreifers verhindern. "Wir fahnden nach ihm", sagte ein Polizist.

Mit dem Antritt der neuen israelischen Regierung hat sich die Lage in Nahost zugespitzt. Am Mittwoch hatte Außenminister Awigdor Lieberman einer Zwei-Staaten-Lösung zur Beendigung des israelisch-palästinensischen Konflikts eine klare Absage erteilt.

Mit dem Kurswechsel sorgte der Chef der Rechtspartei "Unser Haus Israel" nicht nur bei den Palästinensern für Verärgerung. Der Schritt dürfte auch die Beziehungen zu den USA belasten, die die Gründung eines eigenen Palästinenser-Staats befürworten.