Ungeachtet des gegen ihn erlassenen internationalen Haftbefehls setzt der sudanesische Präsident Omar al-Baschir seine Auslandsreisen in die...
Khartum. Ungeachtet des gegen ihn erlassenen internationalen Haftbefehls setzt der sudanesische Präsident Omar al-Baschir seine Auslandsreisen in die Nachbarländer fort. Baschir besuchte gestern Libyen und traf dort mit Staatschef Muammar al-Gaddafi zusammen, dem er für seine Unterstützung nach Erlass des Haftbefehls gegen den sudanesischen Herrscher durch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) dankte.
Die beiden Staatschefs trafen nach einem Bericht der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur Jana in Gaddafis Heimatstadt Sirte im Norden des Landes zusammen.
Baschirs Besuch in Libyen war seine dritte Reise in ein Nachbarland in dieser Woche. Er hatte zunächst Eritrea besucht und war nach einem Zwischenstopp in Khartum zu Gesprächen mit Ägyptens Staatschef Husni Mubarak nach Kairo geflogen.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte Anfang März gegen Baschir Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur erlassen. Durch den Konflikt starben nach Uno-Angaben rund 300 000 Menschen, 2,7 Millionen Menschen wurden vertrieben. Baschir muss nur mit einer Festnahme rechnen, wenn er sich in ein Land begibt, das die Statuten des IStGH anerkennt.